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Pressemitteilung

Umstrittene CO2-Pipeline: Regensburgs Bevölkerung muss informiert sein

Am Freitag, den 31. Januar 2025, fand eine Informationsveranstaltung in der gut besuchten Vereinsgaststätte des Sport-Clubs Regensburg statt.

Die geplante CO2-Pipeline durch Regensburg sorgt für erhebliche Diskussionen und Bedenken. Am Freitag, den 31. Januar 2025, fand eine Informationsveranstaltung in der gut besuchten Vereinsgaststätte des Sport-Clubs Regensburg statt. Der Kreisverband der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) hatte den Chemiker Dr. Reinhard Knof eingeladen, einen renommierten Experten und Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen CO2-Endlager e.V. in Schleswig-Holstein.
Fehlende Richtlinien und weitreichende Folgen

Dr. Knof betonte in seinem Vortrag, dass es derzeit keine klaren Richtlinien für den Bau und die Sicherheit von CO2-Pipelines gibt. Das geplante Pipeline-Netz für Deutschland, das an der Grenze zu Tschechien und Österreich endet, müsse nach EU-Recht diskriminierungsfrei sein. Dadurch könnte auch CO2 aus Kohlekraftwerken aus dem Ausland transportiert werden, selbst wenn es in Deutschland verboten würde, Klimagas aus Kohlekraftwerken einzuspeisen. Besorgniserregend sei, dass die CO2-Pipeline-Trasse mitten durch Regensburg führen soll – mit potenziellen Risiken für die Bevölkerung.
Sicherheitsrisiken und Umweltgefahren

Ein besonderes Problem sei, dass CO2-Pipelines in der Vergangenheit bereits schwere Unfälle verursacht haben. In den USA gab es bereits Pipelinebrüche, bei denen große Mengen CO2 ausgetreten sind. Dr. Knof erläuterte, dass die Feuerwehr im Ernstfall mit normaler Ausrüstung nicht eingreifen könne. Ein weiteres Beispiel für die Risiken seien die jüngsten Vorfälle in Niedersachsen, wo bei einem Erdgas-Pipeline-Leck 60.000 Kubikmeter Erdgas kontrolliert abgefackelt werden mussten. Sollte eine ähnliche Leckage mit CO2 in Regensburg eintreten, gäbe es keine vergleichbare Möglichkeit der Gefahreneindämmung. In der Stadt würde sich das CO2 etwa vier Meter hoch sammeln und sich in einem Radius von vier mal vier Kilometern ausbreiten. Bislang sind noch keine Havariepläne zur Rettung der Bevölkerung für einen solchen Unfall bekannt. Dass CO2 schwerer als Luft ist - führt dazu dass es sich in Bodensenken sammelt – eine besonders gefährliche Situation für eine Stadt wie Regensburg, die in einer Kessellage liegt.
Ökonomische und ökologische Bedenken

Neben den Sicherheitsrisiken betonte Dr. Knof, dass die geplante CO2-Abscheidung und -Speicherung (CCS – Carbon Capture and Storage) eine massive Unterstützung klimaschädlicher Industrien darstellt. „Statt wirkliche Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, soll mit öffentlichen Geldern eine Technik finanziert werden, die der Industrie ermöglicht, ihren Kurs des ‚Weiter-so' fortzusetzen", kritisierte er. Auch Hannes Eberhardt merkte an, dass die ÖDP auf einen Kurs in Richtung Postwachstumsökonomie einschwenken will, da die weitere Ausbeutung des Planeten an Grenzen stoßen wird, "und zwar schneller, als wir alle denken", so Eberhardt weiter.
ÖDP fordert Transparenz und Bürgerbeteiligung

Benedikt Suttner (ÖDP-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat) betonte während der Veranstaltung, dass Antworten der Stadt Regensburg auf eine Anfrage der Stadtratsfraktion kommende Woche erwartet werden. „Dann wissen wir hoffentlich mehr und bekommen zumindest etwas Licht ins Dunkel, wobei das Problem trotzdem bestehen bleiben wird", erläuterte er. ÖDP-Bundestagsdirektkandidat Hannes Eberhardt stellte klar, dass er CCS äußerst kritisch gegenübersteht und Transparenz bei der Planung fordert. Die Pipeline sei bereits für 2040 eingezeichnet, ohne dass die Bevölkerung ausreichend über Verlauf und Risiken informiert werde. Die ÖDP wird sich weiter für eine öffentliche Diskussion und gegen eine CO2-Pipeline durch Regensburg einsetzen.

Links:

Fragenkatalog zum Thema

https://www.oedp-fraktion-regensburg.de/startseite/nachrichtendetails/news/was-weiss-die-stadt-ueber-geplante-ccs-pipelines

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