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Pressemitteilung

Mobilitätswende mit dem 49-Euro-Ticket?

ÖDP: „Dafür braucht es eine ganz neue Finanzierung des Nahverkehrs!“

Foto: © T. Ide

Am 1. Mai startet das 49-Euro-Ticket. Deutschlandweit können mit dieser Monatskarte dann Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr genutzt werden. Dies erhält grundsätzlich den Zuspruch des ÖDP-Kreisverbands Regensburg. Was aber flankierend geschehen muss, damit das 49-Euro-Ticket tatsächlich ein Erfolg für den Klimaschutz und die Mobilitätswende wird, darüber diskutierten die ÖDP-Aktiven in ihrer Verbandssitzung am 30. März.  Das wichtigste Fazit im ÖDP-Forderungskatalog: „Der lokale Bus- und Schienenverkehr muss ausgebaut und viel stärker finanziert werden. Das Geld hierfür wäre da, wenn die politische Mehrheit endlich einsähe, dass die Zeit neuer Straßen und noch breiterer Autobahnen längst vorbei ist“, findet ÖDP-Kreisvorsitzender Robert Fischer.

Bezirkslistenkandidat Hannes Eberhardt kritisierte beim ÖDP-Monatstreffen, dass die Regierung beim 49-Euro-Ticket „die Familien vergessen hat“: Die bundesweite Einführung des 49-Euro-Tickets ermögliche zwar eine zu begrüßende unkomplizierte Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs in ganz Deutschland. Ein Kinder- oder Familientarif sei aber leider nicht vorgesehen, bedauert ÖDP-Landtagslistenkandidatin Regine Wörle. „Sollte also eine Familie mit zwei Kindern demnächst beschließen, den günstigen Pauschalurlaub per Flug nach Antalya zu streichen und stattdessen eine Deutschlandtour mit Bus und Bahn zu unternehmen, dann fallen hierfür fast 200 Euro alleine für die Fahrt an“. Auch außerhalb der Urlaubssituation Monat für Monat pro Kopf 49 Euro – da könne „man sich was Günstigeres vorstellen“. „Wo sind die Familienfreunde in den Regierungen und Parlamenten, die ihr Herz für Kinder im ÖPNV aktivieren und eine – sagen wir 29-Euro-Lösung - für alle Kinder und Jugendlichen in die Debatte bringen?“, fragt Wörle.

Der ÖPNV und die kommunalen Verkehrsbetriebe stehen nach Ansicht der ÖDP „schon jetzt vor schwierigen Finanzierungsproblemen“. Das Angebot müsse vor allem im ländlichen Raum verbessert werden. Die Beschaffung von E-Bussen werde den Verkehrsbetrieben finanziell einiges abverlangen. Hinzu komme: Ohne eine bessere Bezahlung werde es immer schwieriger, Busfahrer zu finden. Dies alles erfordert nach Ansicht der ÖDP die Finanzierungsstruktur des ÖPNV insgesamt wesentlich zu verbessern. „Wir brauchen eine klare Konzentration der finanziellen Mittel auf den öffentlichen Verkehr und den Stopp neuer Straßenbau-Projekte und Autobahnverbreiterungen. Schade, dass die Grünen hier nicht mehr erreichen und dass nicht einmal ein Tempolimit auf Autobahnen eingeführt wurde“, stellt Bezirkstagsdirektkandidat Eberhardt fest.

„Leider hat unsere Gesellschaft jahrzehntelang wertvolle Zeit verloren. Die Politik hat die dramatischen Folgen der Klimaüberhitzung verdrängt. Deshalb müssen wir jetzt das Ruder umso schneller herumreißen, wenn wir die Klimaschutzziele noch annähernd erreichen wollen. Das 49-Euro-Ticket kann hierzu einen Beitrag leisten“, ergänzt Landtagsdirektkandidatin Regine Wörle, der auch der Tarifdschungel ein Dorn im Auge ist: „Viele Menschen nutzen den Öffentlichen Nahverkehr nicht, da ihnen die Tarifstuktur zu kompliziert ist. Sowohl in der eigenen Kommune als auch in fremden Kommunen, wo es wieder eine andere Struktur gibt. Gerade die Menschen, für die das ein Problem ist, haben dann die Schwierigkeiten mit Online-Tickets.“

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